Ich bin in Steinach aufgewachsen, keine 13 km zur italienischen Grenze.
Also kurz für einen Kaffee oder eine Pizza an den Brenner zu fahren gehörte dazu.
Ebenso wie regelmäßig den Gardasee oder das Gardaland zu besuchen.
Aber immer nur die südöstliche Ecke um Lazise, Bardolino und Peschiera.
Es sehr allerdings lange gedauert, bis ich die Westseite des Sees für mich entdeckt hatte. Und da Corona bedingt ein Urlaub in der Nähe gefragt war, buchte ich kurz entschlossen ein Hotel in Limone. Da war ich noch nie.
Von Innsbruck bis nach Limone braucht man mit dem Auto knappe 3 Stunden, es sind zwar nur 234 km aber ab Roverto Süd ist es keine Autobahn mehr, sondern eine Bundesstraße. Allerdings eine landschaftlich wunderschöne.
Also ich kannte den Ort ja vom Namen, aber als ich das erste Mal durch dieses malerische Dörfchen schlenderte war ich mehr als begeistert.
Bis 1931 die Straße errichtet wurde, war das Westufer des mit Abstand größten Sees Italiens und somit auch Limone nur vom See aus erreichbar.
Der nördliche Teil von Limone von der Seepromenade aus.
Ein Teil der Gardesana auf der Höhe von Limone.
Ursprünglich befanden sich in diesem Streckenabschnitt dieser Straße, die den offiziellen Namen Gardesana Occidentale trägt, über 70 Tunnel- und Galeriebauwerke. Manche behaupten sogar es handle sich um die schönste Straße der Welt. Nicht ganz zu Unrecht finde ich.
Hier wurde zwischen Campione und Limone die Eröffnungssequenz des James Bond Abenteuers "Ein Quantum Trost gedreht. Spektakulär.
Heutzutage wird Limone mit der Zitrusfrucht überall touristisch vermarktet.
Hier kann man in den zahlreichen Souvenirläden alle Möglichen Artikel mit dem gelben Markenzeichen von Limone kaufen. Von der Zitronenseife über Salzstreuer, Eierbecher bis zum bekannten Limoncello sind alle Artikel mit Zitrone drauf erhältlich. Witzig.
Auch die Straßenschilder und Hausnummern sind mit der Zitrone verziert.
Allerdings stammt der Name Limone nicht von den Früchten, sondern von Limes – weil bis 1914 ganz in der Nähe die Grenze zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlief.
In Limone gibt es ein kleines Fischereimuseum sowie das Museum Limonaia del Castel, das sich in einem alten Zitronengewächshaus befindet.
Italianità und Dolce Vita
Der Slogan "Warum den in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so Nah" hat für mich noch nie besser gepasst als hier. Von Limone Südwärts ist ein Dorf schöner wie das andere. Gargnano, Gardone Riviera, Salo.
Der alte Hafen von Gargnano. Einfach Wunderschön.
Ich habe mich geradezu verliebt in diese Gegend, die Palmen, das gute Essen, die prägende Landschaft, die Gastfreundschaft. Ein Gesamtkunstwerk.
Das Westufer des Gardasees ist einfach immer einen Besuch wert. Ich freu mich aufs nächste Mal. Zum Glück hab ich es ja nicht weit von Innsbruck.
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